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VAB OÖ

Die Vereinigung Alter Burschenschafter Oberösterreich zu Linz ist ein ideeller Verein, in dem sich Alte Herren zahlreicher Burschenschaften, hauptsächlich aus dem Dachverband der Deutschen Burschenschaft, zur gemeinsamen Wahrung und Förderung der burschenschaftlichen Ziele – auch abseits des Aktivenlebens und der "eigenen vier Wände" der jeweiligen Burschenschaft, zusammenschließen.
Die VAB OÖ ist mit zahlreichen anderen VAB-en im gesamten deutschsprachigen Raum im Verband der Vereinigungen Alter Burschenschafter (VVAB) organisiert.

> www.vvab.de

Wie unsere Mitglieder steht auch die VAB OÖ in der Tradition der Urburschenschaft, mit dem Wahlspruch "Ehre, Freiheit, Vaterland" und den Farben "Schwarz-Rot-Gold".

Diese Farben wählten die 11 Stifter der Jenaischen Burschenschaft in Anlehnung an die Farben der „Lützower Jäger“, ein Freicorps der Freiheitskriege gegen Napoleon zwischen 1813 und 1815. Nicht weniger als neun der Stifter hatten ihm angehört. Die Lützower hatten einen schwarzen Waffenrock mit roten Vorstößen und goldenen Knöpfen getragen.

Bei der Gründung der Jenaischen Urburschenschaft am 12. Juni 1815 wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits eine Fahne mit den Farben Schwarz-Rot (von unten) mit goldener Einfassung verwendet.

Gesichert ist, dass zur Friedens- und Eichplatzfeier der Jenaer Urburschenschaft im Jänner 1816 von den Frauen und Mädchen von Jena eine dreibahnige Fahne in diesen Farben gestiftet wurde.

Beim Wartburgfest am 18. Oktober 1817 wurden die Farben „Schwarz-Rot-Gold“ schließlich als die Farben der Deutschen Burschenschaft präsentiert.

Am revolutionär-liberalen Hambacher Volksfest vom 27. Mai 1832 zweifelte niemand mehr daran, dass die Farben das Symbol für deutsche Einigkeit und Demokratie seien.

Am 9. März 1848 erklärte die Frankfurter Nationalversammlung, unter Österreichs Vorsitz, „Schwarz-Rot-Gold“ zu den Farben des Bundestages des Deutschen Bundes, doch der Beschluss wird nicht vollzogen und nicht verlautbart.

Am 12. März 1848 überreichte, auf Anregung des jüdischen Arztes Josef Goldmark, eine unter den Farben der Burschenschaft gebildete Abordnung von Studenten unter der Führung der Professoren Hye und Endlicher, eine Petition an den österreichischen Kaiser Ferdinand. Diese Petition hatten Vertreter der Wiener Burschenschaften Arminia und Germania am 8. März 1848 in der Wohnung des Arminensprechers Fritsch heimlich erarbeitet.
Darin fordern die Burschenschafter (wie schon nahezu gleichlautend am Wartburgfest 1817) Presse- und Redefreiheit, Freiheit der Universität, Hebung des Volksunterrichtes, Religionsfreiheit (die Burschenschafter fordern die Gleichstellung der jüdischen Religion), öffentliche Gerichtsverfahren, Schwurgerichte, sowie ein vom Volk gewähltes Parlament.
Am darauffolgenden Tag kam es vor dem niederösterreichischen Landhaus in Wien zu Tumulten, als Studenten eine Antwort auf ihre Petition, sowie erneut die darin niedergeschriebenen demokratischen Rechte forderten. So auch der jüdische Arzt Dr. Adolf Fischhof, der wie folgt zitiert wird:
„Wir haben heute eine ernste Mission zu erfüllen: ein Herz zu fassen, entschlossen zu sein, und mutig auszuharren. Wer an diesem Tage keinen Mut hat, gehört in die Kinderstube. Pressefreiheit, Religionsfreiheit, Lehr- und Lernfreiheit, verantwortliche Minister, Volksvertretung, Volksbewaffnung und Anschluss an Deutschland ist das Ziel. Das Damoklesschwert der Polizei schwebt über meinem Haupte. Aber ich sage es wie Hutten: Ich habs gewagt, ich bin der Dr. Fischhof.“

Nach 1945 griff die westdeutsche Bundesrepublik (wie zuvor die Weimarer Republik 1919) als Ausdruck des unbedingten Willens zur Demokratie (wieder) auf die alten Burschenschafterfarben zurück.